Historie / Geschichte
TV Isny - Abteilung: Handball
Die Gründung
Die Gründung der ersten Handballmannschaft des TV Isny ist auf den 16. Mai 1946 zurückzuführen. Im Nebenzimmer des „Gasthof Krone“ war die Geburtsstunde der Handballabteilung des TV Isny, zu verdanken ist diese dem Gründer Erwin Hechelmann einem gebürtigen Memminger. Bis dahin war der Sport Handball in Isny noch gänzlich unbekannt, entsprechend schwierig war es auch eine vollständige Mannschaft zusammenzustellen.
In den ersten Nachkriegsjahren war vor allem Fußball aktuell aber nach und nach fanden sich immer mehr Interessenten für den Handball Sport. Damals wurde noch mit elf Mann Feldhandball gespielt, ein Team bestand aus zehn Feldspielern und einem Torwart, es konnte beliebig oft ausgewechselt werden. Feldhandball gilt als Vorgänger des heutigen Hallenhandballs. Großfeldhandball war besonders im deutschsprachigen Raum eine populäre Sportart. 1953 und 1954 gab es zum Beispiel zwei Länderspiele im Augsburger Rosenaustadion gegen Österreich und Schweden, denen 35.000 bzw. 40.000 Zuschauer beiwohnten. Das Spiel gegen Schweden wurde als „Kampf der Giganten“ tituliert. Der Sieg Deutschlands galt als „Wunder von Augsburg“, in Anlehnung an das „Wunder von Bern“ der Fußballer.
Bei sieben Weltmeister Titeln der Männer konnten fast ausschließlich deutsche Mannschaften triumphieren. Einzige Ausnahme war die erste Weltmeisterschaft nach dem Zweiten Weltkrieg im Jahre 1948, als der Titel nach Schweden ging. Infolge des Krieges durfte keine deutsche Mannschaft teilnehmen.
Die Anfangszeit
Das Schächele hatte sich für die Isnyer als einen geeigneten Trainingsplatz herausgestellt da ein kleines Feld für Fußball und andere Sportarten schon vorhanden war. Die ersten Trainingsstunden waren anstrengend aber die Sportler gingen mit großem Eifer zu Werke da sie sich zum Ziel gesetzt hatten, möglichst schnell am Spielbetrieb teilzunehmen. In der Anfangszeit war vor allem die Mannschaft aus Leutkirch ein häufiger Trainingsgegner. Die ersten Begegnungen gegen den technisch und spielerisch besseren Lokalrivalen brachten meistens Niederlagen doch nach und nach wurden die Leistungen besser.
Im Juli 1946 bekamen Isnyer ihren ersten Handball, diesen hatte Erwin Hechelmann gegen ein paar Flaschen Schnaps eingetauscht. Eine zweite Überraschung bescherte Hechelmann seiner Mannschaft als er einen Satz dunkelblauer Trikots mit roten Aufschlägen und weissen Hosen präsentierte. Diese Trikots waren lange einzigartig im Umkreis, denn keine andere Mannschaft zuvor konnte in einheitlicher Spielkleidung auftreten.
Der Spielbetrieb
Seit der Gründung stand man unter französischer Besatzungsmacht, deshalb musste für jedes Auswärtsspiel eine Sondergenehmigung beantragt werden. Das war oft ein langer und schwieriger Weg denn die Anträge auf Spielerlaubnis mussten zweisprachig (deutsch und französisch) in Lindau eingeholt werden.
„…die Militärregierung macht darauf aufmerksam, dass künftig Spiele erst nach Genehmigung (Anmeldung ist noch nicht Genehmigung) ausgetragen werden dürfen und bei Zuwiderhandlungen Strafmassnahmen erfolgen werden…“ Neben der Spielerlaubnis benötigte man auch eine Fahrgenehmigung für den mit Holz angetriebenen Lastwagen (auch Holzgaser genannt) den man als „Mannschaftsbus“ nutzte um zu den Auswärtsspielen zu reisen. Spielberichte mussten spätestens am darauffolgenden Tag ans Landratsamt nach Wangen geschickt werden.
Die Isnyer Mannschaft entwickelte sich schnell und nach weniger als einem Jahr durfte sie bereits am organisierten Spielbetrieb teilnehmen. Die Verbandsspiele konnten gemeldet werden nachdem man das Trainings- und Spielgelände in die Neutrauchburger Straße verlegte. Schon im ersten Anlauf holten die Isnyer den Meistertitel und stiegen in die Oberschwaben Klasse auf. Die Gegner in der Oberschwabenliga kamen aus Leutkirch, Wangen, Ravensburg, Tettnang, Saulgau und Friedrichshafen.